Das Kribbeln

//Das Kribbeln

Das Kribbeln

Bereits nachdem ich nur ein paar Kilometer von der Firma entfernt ging in meinem Kopf die Spinnerei los, was ich alles machen könnte, wenn das meine Maschinen wären. Und das Kribbeln. Jeder von euch kennt das. Es ist so eine leicht schäumende, träumerische Freude. So eine, wie sie aufkommt wenn man Jemand total tollen neu kennenlernt und man das Gefühl hat, dass das passen könnte. Na, eigentlich das das passt, allerdings versucht man sich noch zu dämpfen. Schließlich weis man ja nicht, wie die Gegenseite empfindet. Würde man nun die eigene Aufregung zu sehr zu lassen, würde man enttäuscht, bevor irgendetwas Reales da war. So zügelt man sich auf Grund von  vorhergegangenen Erfahrungen also und plant das weitere Vorgehen mit vorgetäuscht klarem Kopf.

Knappe drei Tage habe ich dann gewartet bis ich beschlossen habe, dass ich den Mut aufbringen sollte und Herbert Schmutz zu kontaktieren. Etwas Schlimmeres, als ein „spinnst du“ oder ähnlich kann mir ja eigentlich nicht passieren. Der springende Punkt ist ja auch, dass der Großteil der Menschen, die mich kennen als „ziemlich Verrückt“ betiteln. Also was ist an der Wahrheit denn so schlimm?

Hätte ich damals gewusst, dass er sich ähnliche Gedanken zur gleichen Zeit macht, wäre der Schlaf in diesem drei Tagen wohl länger ausgefallen.

Kaum war der Trubel um den Fabrikverkauf verebbt, wurde ihm nämlich plötzlich klar, dass er sich gar nicht den Namen von der „jungen Dame mit den interessanten Ideen“ geben lassen hatte. Und das ärgert ihn.

Aber lange muss er sich ja nicht ärgern. Da sitze ich nämlich in Sigmaringen in meiner Wohnung mit schwitzigen Händen und starre das Telefon an. Es starrt vorwurfsvoll zurück. Wie konnte ich es nur von seiner Station nehmen und es dann nicht benutzen?

Die Uhr scheint auch immer energischer zu ticken „Tick…Tack…Tick…ing…Feig…ling“.

Plötzlich klingelt es an meinem Ohr. Vor Aufregung habe ich den Punkt verpasst, als meine Finger wohl die Nummer getippt und den Hörer ans Ohr genommen habe. „Schmutz“, dröhnt laut eine gestresst wirkende Stimme aus dem Telefon. „Scheiß Idee war das“, höre ich diese doofe leise Stimme in meinem Hinterkopf. Ich ignoriere sie: „Hallo, hier ist Mareike Rademacher. Ich war am Samstag bei ihnen auf dem Fabrikverkauf. Sie haben mir eine Lederhaut…“ doch weiter komme ich nicht. Seine Worte unterbrechen mich: „Gott sei Dank rufst du an. Ich hab mich vielleicht geärgert, mir nichts von dir notiert zu haben“…

! BLOTZ! fällt mir der Stein vom Herzen

Da ich lieber persönlich mit Leuten reden (durchs Telefon sieht man mein emotionales Händefuchteln nicht so gut^^), machen wir direkt ein persönliches Treffen für den nächsten Tag aus.

 

By |2018-04-17T00:39:42+02:008. Mrz. 2016|Allgemein|0 Comments

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